DJM Tag 4


Text: Büscher   Bilder: Hessischer Schwimmverband, Geis, Schneider

 

Am vorletzten Tag der diesjährigen Meisterschaften standen erneut die Brustschwimmer im Mittelpunkt. Den Auftakt machte zwar Hannah Vietheer auf den 50 Meter Rückenschwimmen, dies aber eher eine Nebenstrecke von ihr und heute eher Beschäftigungstherapie, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen, bevor morgen eine ihrer Hauptlage, die 50 Meter Freistil folgen. Mit 32,61 blieb sie nur ganz knapp über ihrer Bestzeit.

Die 200 Meter Brust nahmen erneut unsere „kleinen“ Mädels in Angriff. Bisher standen für sie nur 50iger und ein 100 Meter auf dem Programm und leider konnten beide nicht optimal auf die längere Strecke umschalten. Als hätten Sie sich abgesprochen, gingen beide die ersten 100 Meter zu langsam an. Die zweiten Hundert konnten sie dann zwar gut „draufschwimmen“ blieben aber am Ende beide knapp über ihrer Bestzeit. Für Marie bedeutete 2:53,57 am Ende Platz 14 und für Siri sprang mit 2:54,78 der 19te Platz heraus.   

Hannah Schneider ließ der Konkurrenz erneut keine Chance, sie ist mittlerweile tatsächlich in der komfortablen Lage, dass sie Vorläufe auf der Bruststrecke nicht voll schwimmen muss. Das spart Körner für den Nachmittag. Außerdem war ihr Ziel im Finale auf Bahn 5 zu schwimmen, dass sei für 200 Meter Brust ihre Glücksbahn. Überhaupt ist im Schwimmen oftmals viel Aberglaube mit im Spiel: Anzüge, Bahnen, Badekappen, T-Shirts, Getränke, Lebensmittel etc. pp., viele Dinge müssen „passen“ damit ein Wettkampf für die Sportler unter einem guten Stern steht😉Hannah erreichte ihr Ziel und ging mit locker geschwommenen 2:38,12 als Zweitplatzierte ins Finale.    

Unseren Jungs hingegen wird nichts geschenkt. Arthur hat eine gewisse „Hassliebe“ zu dieser Strecke. Er sieht sich als Sprinter und hat des Öfteren Probleme die richtige Einstellung zu der langen Bruststrecke zu finden. Gestärkt durch sein Resultat in 100 Meter Brust konnte er aber mit Selbstvertrauen ins Rennen gehen und schaffte zum Abschluss seiner DJM erneut eine Bestzeit. 2:30,51 bedeute Platz 10, leider sehr knapp am Finale vorbei. Für ihn sicher eine emotionale Achterbahnfahrt die letzte Woche. Aber er fährt mit einem Top Resultat auf seiner Hauptstrecke, den 100 Meter Brust nach Hause. In Zukunft gilt es für Arthur nicht nur das Schnellschwimmen zu trainieren, sondern auch die mentale Stärke so zu formen, dass er bei den wichtigen Events die Nerven behält und seine Fähigkeiten abrufen kann.

Eine Option wäre, sich von Melvyn beraten zu lassen, denn der beherrscht diese Fähigkeit perfekt. Was er aus dieser Woche bisher rausgeholt hat, überrascht alle, nicht zuletzt ihn selbst. Die 200 Meter Brust ist seine Lieblingsstrecke, das Finale wollte er unbedingt erreichen. Dies schaffte er sehr souverän. 2:25,26 bedeuteten über zwei Sekunden Bestzeit und Platz 2 des Klassements.

Mit zwei Finalläufen gingen die Hofheimer somit in den Nachmittagsabschnitt. Hannah machte den Anfang. Auf ihrer favorisierten Bahn 5 legte sie auch gleich ordentlich los. Morgens noch mit angezogener Handbremse geschwommen, war davon nichts mehr zu spüren. Ein Start-Ziel-Sieg und damit der Hattrick im Brustschwimmen. In 2:34,55 schwamm sie erneut eine Top Zeit, aber das war in diesem Moment eher Nebensache. Damit ist sie zum zweiten Jahr in Folge die unbestrittene Nummer eins in ihrem Jahrgang.

Für Melvyn sollte die Sache viel schwieriger werden. Es war offensichtlich, dass für eine Medaille eine deutliche Steigerung notwendig würde. Dementsprechend galt die Devise "alles oder nichts", mit 1:09,9 ging er so schnell an wie nie und konnte trotzdem die zweiten Hundert sehr gut drauf schwimmen. In 2:24,80 schwamm er erneut Bestzeit und war darüber überglücklich. Leider fehlten am Ende knapp 6 zehntel zur Bronzemedaille. Trotzdem ein phänomenaler Abschluss für Melvyn, seine Hauptaufgabe wird sein, die Beweglichkeit an Land zu verbessern, damit er in Zukunft nicht so viele orthopädische Probleme hat, denn was wäre gewesen, hätte er ordentlich trainieren können:-)      

Erneut ein sehr erfolgreicher Tag für die Hofheimer Schwimmer. Ein letztes Mal Nudeln essen beim Italiener um die Ecke bevor der letzte Wettkampftag die Schwimmwoche beendet.