DJM Tag 1


Unser Covergirl am Start

Text Sabine Büscher; Bilder: HSV, Andrea Schneider

 

Am Hofheimer SC kommt man schonmal nicht vorbei bei den diesjährigen Deutschen Jahrgangsmeisterschaften.

Hannah Schneiders Konterfei ziert das diesjährige Werbeplakat für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin. Das schmeichelt Hannah und uns sehr, aber am liebsten machen wir natürlich durch schwimmerische Leistung im Becken auf uns aufmerksam.

Erstmalig sind die DJM in den Juni gerutscht, d.h. die Form muss über einen langen Zeitraum vom Ostertrainingslager bis jetzt konserviert, zugespitzt und idealerweise in Bestzeiten mündend entwickelt werden.

Für Hannah, die in den letzten Jahren ungeschlagene Brustschwimmerin ihres Jahrgangs, sind diese Meisterschaften nur eine Durchgangsstation zu den Jugend Europameisterschaften in 3 Wochen. Zur Vorbereitung hat sie erstmals ein dreiwöchiges Höhentrainingslager absolviert, von dem sie erst zwei Tage vor der DJM zurückgekehrt ist. Spannend also für sie, ob sie für eine schnelle Meisterschaft schon die ausreichende Frische haben würde. Gleich am ersten Tag standen die 50 Meter Brust auf dem Programm, der ultimative „Frische-Test“. Souverän gelang der Sieg im Vorlauf noch mit angezogener Handbremse. Diese wurde dann im Finale gelöst und vom Start weg ließ sie kein Zweifel, dass auch in diesem Jahr kein Weg an ihr vorbeiführen würde, in 0:31,87 schwamm sie in neuer Bestzeit=Vereinsrekord zum Titel. Form stimmt, erster Titel für den Hofheimer Schwimmclub, wir sind gespannt auf ihre weiteren Rennen.

 

Unser zweites heißes Eisen im Feuer ist in diesem Jahr Franz Markutzik (JG 2012). Die letzten beiden Jahre konnte er jeweils den Titel bei den Deutschen Mehrkampf Meisterschaften auf der Bruststrecke gewinnen. Die Entwicklungen in diesen Altersklassen sind aber äußerst individuell und man muss stehts mit neuer Konkurrenz rechnen. Stagnation wie auch große Leistungssprünge kennzeichnen diese Jahrgänge. Franz hatte bisher eine sehr gute Saison und Trainerin Andrea Schneider musste sich schon etwas den Kopf zerbrechen, um die Streckenauswahl für Franz festzulegen. Die 1500 Meter Freistil am ersten Tag waren aber gesetzt und so ging Franz mit der schnellsten Meldezeit an den Start seiner ersten Deutschen Jahrgangsmeisterschaften. Die 1500 Meter werden ohne späteres Finale direkt als Entscheidung geschwommen und nach Meldezeiten gesetzt, so dass Franz in seinem Lauf gegen ausschließlich ältere Schwimmer antreten musste. Gegen „die Uhr“ sozusagen. Das nahm er wörtlich und spulte wie ein Uhrwerk sein Rennen ab, allerdings ein sehr schnelles Uhrwerk. Am Ende stand mit 17:29 min. eine um 15 Sekunden verbesserte neue Bestzeit. Dies sicherte ihm mit großem Vorsprung den ersten Jahrgangstitel seiner noch jungen Karriere.

 

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Unsere beiden Brustsprinterinnen Hannah Marie Mertig (2011) und Siri Knecht (2010), die im vergangenen Jahr in den 50 Meter Brust noch auf das Treppchen klettern konnten, fehlte heute hierfür leider die nötige Spritzigkeit. Beide hatten auf eine Finalteilnahme gehofft. Auf 50 Meter sind die Felder aber unglaublich eng und kleinste Schwächen werden sofort „bestraft“. Siri blieb nur 0,2 Sek. über ihrer Meldezeit, dies bedeutete aber Platz 10 und knapp am Finale vorbei. Hannah Marie hatte bei den Süddeutschen noch ein großartiges 50 Meter Brust Rennen gezeigt, konnte aber heute ihren Rhythmus nicht finden und schwamm leider 0,9 Sek. an ihrer Zeit „vorbei“. Beide haben bei weiteren Rennen noch die Möglichkeit ihre Form zu zeigen.

Über Bestzeiten hingegen konnten sich Arina Meyer (2011) und Marie Topuzovic (2010) freuen. 0:36,22 und 0:35,53 bedeuten für beide "life time best" in 50 Meter Brust. Emma Heitmann (2012) war dies in 0:37,64 um lediglich ein Zehntel vergönnt. Ihrem ersten Auftritt bei einer DJM werden aber hoffentlich noch viele folgen in Zukunft.

Maxi Hartmann (2011) ebenfalls Experte auf den Bruststrecken war noch nicht ganz wach am Morgen. Seine 0:34,50 waren leider etwas zu deutlich über Bestzeit. Wir hoffen auf Formsteigerung im Laufe der Woche, damit dann die 200 Meter, seine stärkste Strecke, ins Finale führen.

Wie jedes Jahr mussten aber die 200 Meter Schmetterling Schwimmer den Auftakt geben. Ruth Lea Wuttke (2010) schon zum dritten Mal auf dieser Distanz am Start konnte leider ihre Bestzeit, die sie erst vor wenigen Wochen aufstellte, nicht ganz erreichen. In 2:41,0 schwamm sie aber die zweitschnellste Zeit ihrer 200 Meter Schmetterling Karriere.

Mit einem großen Lichtblick wollen wir den heuten Tagesbericht beenden. Frida Zeisberger (2012), ihres Zeichens Schmetterling und eher auf den Sprintstrecken zu Hause, stellte sich ebenfalls den 200 Meter am frühen Morgen. Vor einem Jahr ist sie diese Strecke im Rahmen des Mehrkampfes notgedrungen das allererste Mal geschwommen. Seitdem hat sie eine erstaunliche Entwicklung hinter sich. Bei Frida sieht man, dass 200 Meter Schmetterling Arbeit ist. Heute ist ihr die Arbeit aber sehr leichtgefallen und sie verbesserte ihre Bestzeit um unglaubliche sechs Sekunden! 2:38,02 bedeutet Platz 10 und nur 1,3 Sekunden am Finallauf vorbei. Aber einmal 200 Meter Schmetterling am Tag sind auch mehr als genug und Frida kann in den noch anstehenden Rennen die Finalläufe anvisieren.