Text: Sabine Büscher; Bilder: HSV
Sollte heute der Tag sein, an dem Franz müde wird? Nach 3 Tagen Abliefern, ließ unser bisheriger Garant für Gold erste Federn. Sowohl die 400 Meter Kraul als auch die 200 Meter Brust am morgen wurden zwar als jeweils zweitschnellster seines Jahrgangs absolviert, aber deutlich über seinen Bestzeiten. Dem Vorschlag von Andrea, eventuell die 400 Meter Freistil abzusagen, um sich auf die 200 Meter Brust zu konzentrieren, erteilte Franz aber eine klare Absage, alles oder nichts. Nun sollte es doch noch spannend werden für den Fan Club. Das Aufgeben nicht seine Sache ist, zeigte Franz vom ersten Meter der 400 Meter Kraul. Mit Herzblut und ohne Rücksicht auf Verluste ging er das Rennen mit Vollgas an und setzte sich schnell an die Spitze des Feldes. Die Führung konnte er lange halten, setzte sich aber nicht endgültig von seinem Hauptkonkurrenten ab. Leider konnte dieser bei den Wenden den Abstand immer wieder leicht verringern und ließ sich vom hohen Angangstempo nicht beirren und tatsächlicher schaffte dieser dann durch einen entfesselten Sprint, Franz auf den letzten 10 Metern zu überholen. Mit 4:23,84 schwamm er 10 Sekunden schneller als im Vorlauf, eine fabelhafte Bestzeit und musste sich trotzdem mit Platz zwei zufriedengeben. Jetzt stand noch sein letztes Finale auf dem Programm. Er ging die 200 Meter Brust erneut voll von vorn an und ließ keinen Zweifel an seinem unbedingten Siegeswillen. Andere Schwimmer teilen sich ihr Rennen ja irgendwie ein, Franz einziges taktisches Manöver besteht darin: Vom Start weg voll Gas. In neuer Bestzeit von 2:36,06 feierte er seinen sechsten Titel. Absolut erstaunlich wie er diese 4 Tage absolviert hat. Kein Zeichen von Schwäche, maximale Ausbeute. Respekt!
Hannah schaut im Gegensatz zu Franz auf 4 Jahre DJM Erfahrung zurück (das erste Jahr fiel Corona zum Opfer). Sie spult routiniert ihr Programm ab. Die Vorläufe werden mit individuellen Aufgaben geschwommen, die meistens darin bestehen zielgenau zu schwimmen und dabei so wenig Aufwand wie möglich zu betreiben. Im Endlauf wird dann alles abgerufen, was dann bei ihr auch im vierten Jahr in Folge zu allen Brusttiteln führte. Mit neuer Bestzeit von 2:28,99 absolvierte sie den letzten Test vor der JEM und kann sehr optimistisch in die finale Vorbereitung schauen.
Wenn´s läuft dann läufts. Das trifft in diesem Jahr für Marie Topuzovic zu. Wie schon auf den 100 Meter Brust, konnte sie auch heute auf der doppelten Distanz eine Bestzeit liefern, die sie erneut ins Finale katapultierte. Mit 2:45,54 verbesserte sie sich um fast 4 Sekunden. Im Finale konnte sie ihre Bestzeit bestätigen und verbesserte sich auf Platz 7. Eine sehr zufriedenstellende DM für Marie, die sicher Motivation für die neue Saison gibt.
Ebenso einen unglaublichen Lauf hat Marlene Contzen in ihrem ersten DJM-Jahr. Mit 800 Meter Freistil stand die erste Langstrecke für sie an. Ihr Grundtempo ist diese Woche einfach zwei Gänge schneller und sie ging schon mit deutlicher 400 Meter Bestzeit an. Folgerichtig finishte Sie mit einer deutlichen Bestzeit. 9:51,58 bedeuteten 13 Sekunden Verbesserung und Platz 8 im Ranking. Sie hat sich damit klar zur derzeit besten Hofheimer Mittel- und Langstreckenkraulerin gemausert.
Wie von uns gehofft, hat sich am heutigen Samstag auch Maxi Hartmann endlich in ein Jahrgangsfinale geschwommen. Von Tag zu Tag verbessert, fiel heute endlich eine Bestzeit über 200 Meter Brust. 2:37,05 positionierte ihn als 5ten im Finale. Leider konnte er dies nicht nochmal bestätigen und musste sich mit 2:39,24 und Platz 8 im Finale zufriedengeben.
Garam Kim konnte ihre aufsteigende Form heute endlich zeigen. Mit 32,37 schwamm sie gleich eine halbe Sekunde schneller als je zuvor und erreichte einen schönen 12. Platz.
Arina Meyer ebenfalls auf den 50 Meter Rücken gestartet, mit 33,75 knapp über Bestzeit hier. Arina hatte eine sehr gute Saison, die sie zu Recht in mehreren Strecken zu DJM geführt haben. Leider konnte sie hier aufgrund eines akuten Infektes ihr volles Potential nicht abrufen. Ihre Zukunft sehen die Trainer aber sehr positiv.
Ebenso auf den 50 Meter Rücken Lea Kliem. Sie konnte leider bisher noch nicht ihre Vorleistungen bestätigen. Mit 34,88 blieb sie über ihrer Bestzeit, hat aber morgen noch eine Möglichkeit auf 100 Meter Rücken.
Flora Reimertz und Siri Knecht waren noch über die 200 Meter Brust am Start. Beide konnten bis jetzt ihren Trainingsaufwand nicht in entsprechende Leistung umsetzen. Das Problem ist, dass das Selbstbewusstsein natürlich leidet, wenn die Wettbewerbe nicht so beginnen, wie gewünscht. Gerade im Brustschwimmen, wo die Technik besonders diffizil ist, kann das dann zu einer schwer lösbaren Aufgabe werden, sich aus diesem „Loch“ herauszukämpfen. Beide konnte dies auch auf den 200 Meter nicht gelingen. Hier leiden auch die Trainer mit, aber es lässt sich nicht ändern. Die Stoppuhren sind unbestechlich.
Für Marie Mertig stand zum Abschluss die 200 Meter Lagen an. Hier bewies sie nochmal viel Moral und gab erneut ihr Bestes. In diesem Jahr reichte es leider nicht für ein Finale für Marie. Sie wird uns jetzt erstmal in Richtung England verlassen, wo sie im Internat mit Sportprogramm vorerst ihre schulische und schwimmerische Karriere fortsetzen wird. Wir sind sehr gespannt auf die Erfahrungen, die sie dort macht.